Genau so fühl ich mich.
Ein Gefühl ist so viel mehr als Worte ausdrücken können, dennoch schaffen manche Schriftsteller die Herzen tausender Menschen zu bewegen, aus abertausenden Augen Tränen fließen zu lassen oder viele Händer und noch mehr Münder zu einer Revolution anzustacheln.
Ich kann dies nicht,
aber das ist auch nicht so wichtig, ich schreibe nämlich hauptsächlich für mich. Wissenschaftliche Studien ergaben, dass Paare die einmal am Tag über ihre Beziehung schreiben wesentlich länger in Derselben verweilen als Paare, welche nur über ihren Tagesablauf schrieben.
Ich schreibe über die Beziehung zu mir, eine mir ziemlich wichtige Beziehung, logisch.
Ich mag Sprache, ich könnte Stunden darüber reden wie vollkommen umwerfend ich Sprache finde, aber das nur so nebenbei.
Wäre ich künstlerisch begabt, modellierte ich einen durchsichtigen Glaskopf, innen rein käme ein tiefrotes Herz von dem ein, in dem gleichen, schönem Rot ein Draht weg liefe, aus dem leicht geöffneten Mund hinaus. Doch sobald er das innere meines Glasmodells verlassen hätte, wiche der satte Rotton einem blassen, hellem Rot, fast lachsähnlich.
Der Titel wäre ein weißes Blatt, und geschickte Denker kämen zu dem Entschluss, dass die Figur sagen soll, dass es leider fast unmöglich ist seine Gefühle in Worte zufassen, und die Worte nur ein farbloses Bild des Innenlebens sind,
aber trotzdem, immer noch wunderschön.
Und das ist das erstaunliche daran, obwohl so eine blasse Kopie, dennoch so berührend, verletzten, liebevoll.
Ich mag das.
Ja, wäre ich künstlrisch begabt, würde ich das so machen.
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Voll schön geschrieben, und vielleicht schenk ich dir nen Wochenaufhalt in ner Glasbläserei.
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